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AirQ Pro – Luftqualität professionell messen! Ein detaillierter Blick in die App und Web App.

AirQ Pro - Luftqualität professionell messen! Ein detaillierter Blick in die App und Web App.

Vor einiger Zeit habe ich mich intensiv mit dem Thema Luftqualität und deren Messung auseinandergesetzt. Dabei habe ich mir speziell das AirQ Pro-Gerät genauer angesehen. Da eine extrem detaillierte Vorstellung den Rahmen sprengen würde, konzentriere ich mich hier auf die Details dieses einen Geräts.

Hier ist eine kurze Zusammenfassung dessen, was das Gerät bietet:

  • Physische Anzeigen und Alarme: Das AirQ Pro verfügt über anpassbare Leuchtdioden auf beiden Seiten, die den Status von zwei gewählten Messwerten anzeigen. Zudem lassen sich hochgradig individualisierbare akustische Alarme für verschiedene Grenzwerte einstellen.
  • Die AirQ App als Zentrale: Der wichtigste Teil ist die zugehörige App, die eine Fülle von Daten und detaillierte Graphen für jeden einzelnen Sensorwert bereitstellt. Sie bietet auch umfangreiche wissenschaftliche Erklärungen zu jedem Messwert, dessen Grenzwerten und der Funktionsweise des Sensors.
  • Web-App und Konnektivität: Ergänzend zur Smartphone-App gibt es eine Web-Anwendung, die ebenfalls den vollen Zugriff auf Daten und Diagramme ermöglicht. Für technisch Versierte besteht zudem die Möglichkeit, Daten über eine API in eigene Systeme zu integrieren.

Das Video zum Artikel

Das AirQ Pro Gerät: Ein erster Blick

Das AirQ Pro steht bei mir im Wohnzimmer. Es verfügt über Leuchten auf der linken und rechten Seite, die praktischerweise auch auf der Rückseite vorhanden sind. Man kann das Gerät also von allen Seiten nutzen.

Die Helligkeit dieser Leuchten lässt sich einstellen. Ich habe sie relativ dunkel eingestellt, bei etwa 30 Prozent. Man kann sie aber auch extrem hell einstellen. Diese maximale Helligkeit ist wahrscheinlich gut für Industriehallen oder Umgebungen, in denen es sehr blendet. Für mich persönlich ist das aber zu hell. Selbst auf der niedrigsten Stufe ist die Anzeige aus dem ganzen Wohnzimmer heraus gut sichtbar.

Akustische Alarme: Anpassbare Warnungen

Sehr interessant finde ich die akustischen Alarme des Geräts. Ich habe beispielsweise zwei Alarme eingestellt: einen, wenn der PM2.5-Wert über 40 liegt, und einen, wenn der Kohlendioxidwert über 3000 steigt.

Das Besondere ist die Anpassbarkeit: Man kann die Tonlänge (zwischen 300 und 5000 Millisekunden), die Lautstärke und die Frequenz definieren. So kann man einen relativ leisen, hohen Ton einstellen oder einen längeren, lauteren Ton mit sehr hoher Frequenz (z. B. 3000 Hertz). Genauso ist ein sehr kurzes, leises Brummen mit niedriger Frequenz möglich.

Dadurch kann man sich verschiedene Alarme für unterschiedliche Werte konfigurieren – zum Beispiel ein leises Piepen für Feinstaub und ein lautes für Kohlendioxid.

Die LED-Anzeigen: Werte auf einen Blick

In der App kann man zwei Werte festlegen, die über die LEDs auf der linken und rechten Seite des Geräts visualisiert werden. Bei mir ist links der PM2.5-Wert (Feinstaub) eingestellt und rechts der Kohlendioxidwert (CO₂).

Die Farblogik ist je nach Wert unterschiedlich. Beim CO₂-Wert ist Blau der Standardwert für alles unter 500 ppm. Jede weitere LED, die sich füllt, bedeutet einen Anstieg um 100 ppm. Daran erkenne ich sofort, dass ich einen vergleichsweise hohen Wert habe, den ich nicht haben sollte. Wenn die blauen LEDs voll sind, fängt die Anzeige unten wieder mit rot (bzw. orange) an. Wenn der Wert dann irgendwann zu hoch ist, geht bei mir der eingestellte Alarm an.

Das ist sehr praktisch: Wenn ich auf dem Sofa sitze und sehe, dass die Anzeige schon relativ weit im orangen Bereich ist, lüfte ich einfach ein paar Minuten. Meistens reicht schon eine Minute.

Die AirQ App: Das Herzstück des Geräts

Der wichtigste Teil des AirQ ist die Software – die App, die Web-App und die API.

Wenn man die App öffnet, landet man in einem Menü, das zwei übergeordnete Kategorien anzeigt: „Gesundheit“ und „Leistung“. Das sind von AirQ definierte Kategorien. Wenn bestimmte Werte innerhalb einer Kategorie Grenzwerte überschreiten, wird der jeweilige Index schlechter.

Das Dashboard und die Messwerte

Wenn man in die Detailansicht wechselt, erhält man zunächst eine Gesamtbewertung, z. B. „Die Luftqualität ist gut und unbedenklich“.

Darunter sehe ich jeden einzelnen Messwert aufgelistet. Im Hintergrund jedes Werts ist bereits ein kleiner Graph zu sehen, der den Verlauf der letzten Stunden anzeigt. Das AirQ Pro-Gerät misst eine beeindruckende Menge an Daten:

  • Formaldehyd
  • Kohlendioxid (CO₂)
  • VOC (Flüchtige organische Verbindungen)
  • Kohlenmonoxid (CO)
  • Feinstaub (PM1, PM2.5 und PM10)
  • Stickstoffdioxid (NO2)
  • Ozon
  • Lautstärke (aktuell und maximal)
  • Relative Luftfeuchtigkeit
  • Absolute Luftfeuchtigkeit (berechnet)
  • Luftdruck
  • Taupunkt
  • Temperatur
  • Relativer Luftdruck (berechnet)
  • Virenfrei-Index (berechnet)

Detailansicht der Graphen

Wenn man einen Wert auswählt, zum Beispiel Kohlendioxid, sieht man einen detaillierten Graphen. Man kann Zeiträume von 3, 6, 12 oder 24 Stunden wählen oder einen individuellen Zeitraum definieren.

Ein Nachteil der (iPhone-)App ist jedoch die Ladezeit für längere Zeiträume. Wenn ich die letzten sieben Tage auswähle, dauert das Laden extrem lange, teilweise 30 Sekunden oder mehr. Es scheint, als würde die App die Daten lokal vom Gerät ziehen. In der Regel bevorzuge ich daher die Web-Anwendung, da ich vermute, dass die Daten dort in der Cloud gespeichert sind und der Zugriff schneller ist.

Innerhalb der Graphen-Ansicht kann man auch mehrere Messgrößen auswählen und überlagern. Man kann sie dann einzeln ein- und ausblenden. Die App-Logik ist hier manchmal etwas verwirrend; klickt man auf „mehr“, landet man in einem übergeordneten Bereich, in dem man alle Graphen frei kombinieren kann.

Sensor-Details: Grenzwerte und Erklärungen

Ein absolutes Highlight der App ist die Fülle an Informationen zu jedem einzelnen Wert.

  1. Beschreibung: Zuerst wird erklärt, was der Stoff (z. B. CO₂) überhaupt ist.
  2. Grenzwerte: Die App listet die relevanten Grenzwerte auf. Beim CO₂ empfiehlt das Umweltbundesamt beispielsweise einen Wert unter 1.000 ppm. Eine DIN-Norm nennt Werte unter 1.500 ppm als gut, während der MAC-Wert (Maximale Arbeitsplatz-Konzentration) bei 5.000 ppm liegt.
  3. Folgen: Es wird detailliert beschrieben, was bei Überschreitungen passiert. Bei CO₂ führen über 1.000 ppm erwiesenermaßen zu mehr Fehlern bei der Arbeit. Ab 2.000 ppm treten Konzentrationsschwächen und Müdigkeit auf. Konzentrationen ab 80.000 ppm können zum Tod führen.
  4. Sensor-Funktionsweise: Die App erklärt transparent, wie der jeweilige Sensor funktioniert. AirQ scheint sich hier Mühe zu geben, gute Sensoren auszuwählen. Beim CO₂ wird ein optischer Sensor (NDIR) genutzt, der auf Infrarotabsorption basiert und keine bekannten Querempfindlichkeiten zu anderen Gasen hat.

Diese Transparenz ist großartig. Bei anderen Sensoren, wie Stickstoffdioxid (NO2), wird ehrlich angegeben, dass es eine leichte Querempfindlichkeit zu Ozon gibt. Das heißt, der Sensor reagiert auch etwas auf Ozon, selbst wenn kein NO2 vorhanden ist. Diese wissenschaftliche Herangehensweise ist extrem hilfreich.

App-Einstellungen: Detaillierte Anpassung

Die App bietet extrem viele Einstellungen, auch wenn die Menüführung teils gewöhnungsbedürftig ist (es gibt ein Einstellungsrädchen und ein separates Menü oben rechts).

Hier sind die wichtigsten Einstellungsmöglichkeiten im Geräte-Menü:

  • Grundeinstellungen: Hier kann man den Standortnamen (z. B. in „Wohnzimmer“) ändern und die Helligkeit der LEDs festlegen.
  • LED-Konfiguration: Wie erwähnt, kann man hier die Werte für die linke und rechte Seite festlegen (bei mir PM2.5 und CO2). Die App erklärt auch die Farbcodes. Ehrlich gesagt merke ich mir die genauen Schwellenwerte nicht; ich weiß einfach: Wenn es nicht mehr blau ist, sollte ich lüften.
  • Cloud-Anbindung: Man kann entscheiden, ob die Daten in die Cloud geladen werden sollen. Ich habe dies aktiviert, was vermutlich der Grund für die schnelle Web-App ist.
  • Nachtmodus: Eine sehr nützliche Funktion. Man kann einstellen, wann die Lampen komplett ausgehen sollen (bei mir von 21:15 Uhr bis 07:00 Uhr). Man kann sie alternativ auch nur dimmen. Man kann sogar das WLAN nachts ausschalten (falls man Strahlung reduzieren möchte) oder Alarme und Lüfter deaktivieren. Den Lüfter des Geräts habe ich allerdings noch nie gehört.
  • Benachrichtigungen (Alarme): Hier stellt man die akustischen Alarme ein. Ich habe Alarme für Kohlenmonoxid (nicht Kohlendioxid), für Feinstaub (über 40) und Kohlendioxid (über 3000). Man kann die Alarme auch als Push-Nachricht oder E-Mail erhalten. Es gibt auch vordefinierte Alarme wie einen Feuer-Gas-Alarm (der bei einer Kombination von Ereignissen auslöst), einen Offline-Alarm oder sogar einen Zigarettenrauch-Alarm.
  • Sensor-Kalibrierung: Das Gerät verfügt über eine automatische Kalibrierung. Es gibt aber auch eine manuelle Kalibrierung. Ich habe diese genutzt, um die Werte für Temperatur, Ozon und Stickstoffdioxid anzupassen, da mir die Ausgangswerte falsch vorkamen. Jetzt wirken sie deutlich realistischer.
  • Weitere Einstellungen: Man kann auch Details wie die Höhe des Standorts (für den Luftdruck) oder die Netzfrequenz (50 Hz in Deutschland, was die Präzision verbessern soll) einstellen.

Der „Berater“-Tab in der App funktioniert bei mir übrigens nicht.

Die Web-App: Daten im Browser

Neben der Smartphone-App nutze ich auch die Web-App.

  • Übersicht & Tabelle: Man hat eine Kachel-Übersicht, die man per Drag-and-Drop anpassen kann (was ich mal tun sollte, um Feinstaub und CO2 nach oben zu schieben). Es gibt auch eine sehr smarte Tabellenansicht, die alle Werte auf einen Blick zeigt.
  • Diagramme: Das Laden von Graphen über längere Zeiträume (z. B. einen Monat) funktioniert hier deutlich besser als in der mobilen App. Es dauert zwar einen Moment (wahrscheinlich, weil er alle Sensordaten für den Zeitraum lädt), aber es funktioniert zuverlässig. So konnte ich sehen, dass meine Feinstaubwerte fast immer gut sind, außer an einem Tag, an dem die Außenluft schlecht war.
  • Export: Es gibt eine „Premium“-Exportfunktion. (Ich vermute, das „Premium“ bezieht sich auf das Pro-Gerät im Gegensatz zum Basic-Gerät). Ich konnte damit problemlos die Daten von 30 Tagen exportieren.
  • Widgets: Ein interessantes Feature ist die Möglichkeit, Widgets zu erstellen. Man kann sich einen Iframe-Code generieren lassen, um die Daten (z. B. als numerischen Wert oder Index) in ein eigenes Home-Dashboard einzubinden.
  • Sensor-Wiki: Das Wiki mit allen Erklärungen ist auch hier vorhanden, inklusive Informationen zu Sensoren, die mein Gerät nicht hat, wie z. B. Radon.

API-Zugang

Zuletzt gibt es auch noch eine AirQ Web API. Um diese nutzen zu können, muss man offenbar einen API-Key im Online-Konto erstellen. Der Zugang scheint nicht standardmäßig freigeschaltet zu sein, sondern muss angefragt werden. Prinzipiell ist es aber für Firmen oder Nutzer mit eigenem Smart-Home-System (Home-IP) möglich, die Daten direkt abzugreifen und einzubinden.

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