Seit 2017 nutze ich eine digitale und smarte Körperfettwaage von Medisana, für knapp 30 Euro. Anfang 2023 habe ich mir die ebenfalls digitale und smarte Körperwaage Body+ von Withings bestellt. Damit ist sie das zweitgünstigste Gerät im Withings-Sortiment, nach der Body. Nach 3 Monaten im Einsatz möchte ich einen ausführlichen Bericht über die Withings Body+ schreiben und meine Eindrücke mit dir teilen.
Du möchtest den Inhalt lieber als Video? Kein Problem! Hier findest du das Video zum Artikel: Digitale Körperwaage – Withings Body+ und Medisana BS 444 Connect im Vergleich
Einführung in das Thema digitale/smarte Körperwaage
Mag man Wikipedia glauben, wurden die ersten Waagen bereits vor 7.000 Jahren erfunden. Die Weiterentwicklung begann dann ab dem 17. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert entstanden die ersten Küchenwagen. Und seit 1939 gibt es elektrische Waagen.
Seit wann Waagen zur Messung des eigenen Körpergewichts genutzt werden, wollte mir das Internet nicht verraten. Doch ChatGTP behauptet, dass dies ebenfalls seit dem 19. Jahrhundert der Fall ist.
Digitale Waagen sind jedenfalls seit vielen Jahrzehnten im Einsatz. Bereits als kleiner Bub stand ich in unserem Badezimmer auf einer Waage, die mir mein Gewicht auf einem Display anzeigte. Bei meiner Oma hingegen gab es noch eine klassische Waage, bei der sich der Zeiger erst einpendeln musste. Doch am Ende hatten beide die identische Funktion. Sie wogen das Gewicht. Manche Körperwaagen konnten irgendwann Profile speichern und einem so den Gewichtsunterschied zur letzten Messung anzeigen.
Vor ca. 5-7 Jahren bestellte mein ehemaliger WG-Mitbewohner die erste Waage von Withings, die nicht nur das Gewicht, sondern auch Körperfett, Wassergehalt und Knochengewicht messen konnte. Auch das können sicherlich einige Waagen schon länger als 5-7 Jahre.
Doch Withings kombinierte diese Funktionen mit einer App- und Wlan-Funktion. Identisch zum smarten Blutdruckmessgerät von Withings, speichern die Waagen von Withings die Messungen automatisch auf dem eigenen Smartphone und ermöglichen so eine einfache Dokumentation des Gewichts.
Welche Funktionen haben digitale, smarte Körperwaagen?
Die Funktionen von digitalen, smarten Körperwaagen können sich sowohl durch ihre Qualität als auch durch den Umfang unterscheiden. Theoretisch können die hochpreisigen Geräte, wie die Withings Body Scan – für günstige 400 Euro – folgendes:
- Segmentale Körperzusammensetzung
- Messung über die Füße und über einen Handgriff
- 6-Kanal-EKG
- Nervengesundheitswert
- Gewicht & BMI
- Körperfettanteil, Knochengewicht, Muskelmasse, Wasseranteil
- Viszerales Fett (Bauchfett)
- Wlan- und Bluetooth-Synchronisation
- Herzfrequenz
- Wettervorhersage (keine eigene Messung)
- Analyse der Luftqualität (keine eigene Messung)
- Gefäßalter
- Erkennung von Vorhofflimmern
Das ist ganz schön beeindruckend. Aus dem einfachen Wiegen des Gewichts wird schon fast eine gesamte Untersuchung beim Arzt. Die meisten smarten Körperwaagen fokussieren sich allerdings auf
- Körpergewicht & BMI
- Körperfettanteil, Wasseranteil, Knochengewicht, Muskelmasse
- Wlan- und/oder Bluetooth-Synchronisation
- Messung über die Füße
Technologie und Sensoren hinter einer smarten Waage
Eine smarte Waage nutzt in der Regel eine Kombination aus verschiedenen Technologien und Sensoren, um das Körpergewicht und andere Körperdaten zu messen. Körperwaagen, wie die von Withings nutzen unter anderem die folgenden Technologien:
Wägezellen: Smarte Waagen verwenden hochpräzise Wägezellen, um das Gewicht zu messen. Diese Wägezellen sind in der Regel aus Metall und werden in der Basis der Waage platziert. Sie messen das Gewicht, indem sie eine winzige Verformung erfassen, die durch das Körpergewicht verursacht wird.
Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA): Einige smarte Waagen verwenden die BIA-Technologie, um Körperzusammensetzungsdaten zu messen, wie den Körperfettanteil, die Muskelmasse und den Wasseranteil im Körper. BIA nutzt schwache elektrische Impulse, die durch den Körper geschickt werden, um diese Daten zu messen.
Infrarot- oder Ultraschallsensoren: Andere smarte Waagen verwenden Infrarot- oder Ultraschallsensoren, um die Körperzusammensetzung zu messen. Diese Sensoren senden Wellen durch den Körper und messen, wie viel von diesen Wellen absorbiert oder reflektiert wird. Dadurch können sie den Körperfettanteil und andere Daten messen.
Bluetooth und WLAN: Smarte Waagen sind in der Regel mit Bluetooth oder WLAN ausgestattet, um Daten drahtlos an eine App oder ein Smartphone zu übertragen. Dadurch können Nutzer ihre Fortschritte überwachen und ihre Daten langfristig speichern.
Temperatursensoren: Einige smarte Waagen haben auch Temperatursensoren, die die Raumtemperatur messen und berücksichtigen können, um genaue Messungen zu gewährleisten.
Diese Technologien und Sensoren werden in Kombination verwendet, um genaue und zuverlässige Messungen zu ermöglichen und die Daten drahtlos an die dazugehörige App zu übertragen. Durch die Integration von KI- und Machine-Learning-Algorithmen können smarte Waagen auch personalisierte Empfehlungen und Fortschrittsanalysen bereitstellen, um Nutzern dabei zu helfen, ihre Ziele zu erreichen.
Warum eine smarte Waage hilfreich sein kann
Ich persönlich bin generell erst einmal der Meinung, dass eine Waage nicht 100% genau sein muss. Im Gegensatz zu einem Blutdruckmessgerät oder einem Pulsgurt, ist es meiner Meinung nach nicht so wichtig, ob man 500 Gramm mehr oder weniger auf der Waage hat. Deshalb halte ich die Genauigkeit nicht für ein Ausschlaggebendes Argument.
Das gewichtigste Argument ist aus meiner Sicht der Komfort der Datensammlung. Die Daten werden an das Smartphone übertragen und dort dauerhaft gespeichert. So kann ein Verlauf über Monate und Jahre dokumentiert werden. Auch können die Daten in Zukunft mit einem Arzt geteilt und so weitere Erkenntnisse gewonnen werden.
Der Funktionsumfang der Withings Body Scan zeigt, was wagen heutzutage alles können. Für die Masse der Menschen ist solch ein Funktionsumfang sicherlich nicht notwendig – darum habe ich auch keine 400 Euro für eine Waage bezahlt – aber sie kann bestimmten Gruppen helfen (und natürlich haben viele daran auch einfach nur Spaß). So können Personen, die besonders stark auf ihr Gewicht achten müssen (Kranke, Athlethen) nicht nur das Gewicht im Auge behalten, sondern täglich Einblicke in ihr Herzkreislaufsystem und die Zusammenstellung des Körpergewichts gewinnen.
Wie genau ist eine digitale Körperwaage?
Zur Genauigkeit von Waagen gibt es einen spannenden Beitrag von Withings: https://www.withings.com/de/de/health-insights/about-scales-accuracy
Man sollte hier natürlich beachten, dass Withings eigene Interessen verfolgt. Generell ist jedoch der Konsens, dass digitale Waagen vor allem über einen längeren Zeitraum hinweg genauer sind und bleiben. Die Feder einer analogen Waage kann mit der Zeit abnutzen und so das Messergebnis verfälschen.
Genauigkeit der Messung des Körperfettanteils
Um die Genauigkeit der Messung des Körperfetts zu beantworten, sollte man erst wissen, wie die Messung überhaupt funktioniert. MedicalNewsToday erklärt die Funktion folgendermaßen: Körperfettwaagen verwenden die bioelektrische Impedanzanalyse (BIA), um die relativen Prozentsätze verschiedener Gewebe und Substanzen im Körper zu schätzen. Dabei wird ein schwacher elektrischer Impuls durch den Körper geschickt und aufgrund der unterschiedlichen Widerstände der verschiedenen Gewebe und Substanzen im Körper aufgezeichnet. Anschließend verwendet die Waage eine mathematische Formel, die den elektrischen Widerstandswert mit Informationen über Alter, Größe und Geschlecht einer Person kombiniert, um die relativen Prozentsätze von Körperfett, Muskeln, Wasser und Knochendichte zu schätzen. Körperfett bietet mehr Widerstand als Muskel oder Wasser, so dass höhere Widerstandswerte tendenziell zu höheren Schätzungen des Körperfettanteils führen.
Doch wie genau ist die Messung? Die Website Consumer Reports – anscheinend eine Art amerikanisches Stiftung Warentest – kam 2016 zu dem Ergebnis, dass die Ergebnisse um 21% bis 34% abweichen.
Misst die Waage also 15% Körperfett, könnten es auch knapp 11% oder 19% sein. Also irgendwo zwischen Idealwert und Übergewicht. Withings hat sogar eine Studie seiner eigenen Waagen durchführen lassen. Das Ergebnis dieser Studie: Die Body-Cardio-Skala liefert genaue Messungen von Körpergewicht und Pulswellengeschwindigkeit; sie sollte jedoch mit Vorsicht für Messungen von Fettmasse und fettfreier Masse verwendet werden.
Da ich eine Zeit lang mit einer Körperfettzange meinen Körperfettanteil selbst gemessen habe, habe ich das Gefühl, dass die Angabe der Waagen recht genau ist. Mir persönlich ist es tatsächlich gar nicht so wichtig, ob der Körperfettanteil nun 13% oder 15% beträgt. Mir ist wichtig, dass die Messung wiederholbar ist und Fortschritte feststellt. Wenn ich also das Ziel habe, Körperfett zu verlieren, dann hilft mir diese Waage den Fortschritt festzuhalten. Das konkrete Ergebnis kann man Ende beim Arzt geprüft werden.
Die High-End-Geräte wie die 400€ Variante Withings Body Scan versuchen die Genauigkeit der Messung zu steigern, indem sie den elektrischen Puls nicht nur über die Füße, sondern auch über die Hände durch den Körper senden. Dafür ist an der Waage zusätzlich ein Griff befestigt, den man bei der Messung festhalten muss.
Genauigkeit der Messung der Muskelmasse und des Körperwassers
Dasselbe gilt am Ende natürlich auch für die anderen Messwerte. Die Anbieter versuchen mit jeder neuen Generation an Waagen die Genauigkeit zu verbessern (der Test von Consumer Report ist von 2016), jedoch kommen sie nicht an die Genauigkeit von präzisen medizinischen Tests heran.
Integration mit anderen Gesundheits- und Fitness-Apps
Smarte Waagen erfordern, um ihr volles Potential zu entfalten – eine App. In dieser App werden erst einmal die Messdaten gespeichert. Manche Anbieter hören an dieser Stelle auf. Smart heißt hier lediglich das automatische Notieren der Messungen. Doch einige Anbieter gehen noch weiter. Withings zum Beispiel hat eine App, die viele verschiedene Daten erfasst und so Informationen über den Gesundheitszustand gibt. Da Withings verschiedene Gesundheitsgeräte hat, ist dies ein logischer Schritt. Schau dir also vor dem Kauf unbedingt die App und die integrierten Funktionen an.
Mir persönlich ist es wichtig, dass die App mit Apple Health synchronisiert werden kann und die Daten an Apple Health weitergibt. So habe ich die Daten auch noch in vielen Jahren, sollte ich mich in Zukunft für einen anderen Anbieter entscheiden.
Vorstellung der Withings BODY+ Körperwaage
Die Einleitung für den Erfahrungsbericht zur Body+ ist etwas länger ausgefallen. Aber ich denke, so kannst du dir einen besseren Eindruck vom Thema “digitale, smarte Waagen” machen und selbst besser entscheiden, ob die Withings Body+, die Medisana BS 444 Connect oder eine andere Waage die richtige Wahl für dich ist.
Die Withings Body+ ist bereits seit 2017 auf dem Markt und gehört zu den Klassikern der smarten Waagen. Sie hat bei Amazon über 32.000 Bewertungen und im Durchschnitt 4,4 von 5 Sterne.
Die Waage kostet derzeit bei Amazon 85 Euro und auf der offiziellen Withings Website 100 Euro.
Welche Funktionen hat die Withings BODY+ Körperwaage?
Die Body+ misst die grundlegenden Werte einer digitalen Waage:
- Körpergewicht und BMI
- Körperfettanteil
- Muskelmasse
- Körperwasseranteil
Zudem zeigt sie mir die Gewichtsveränderung zum Vortag an. Wer möchte, kann sich zudem das aktuelle Wetter anzeigen lassen.
Die Daten werden automatisch per Wlan an die App gesendet und somit automatisch dokumentiert. In der Withings Health App, kann man sich den Verlauf über verschiedene Zeiträume ansehen.
Zudem zeigt einem die Waage an, wenn man nicht korrekt steht. Mit Pfeilen wird man zur richtigen Position gelotst.
Des Weiteren können mehrere Personen die Waage nutzen. Die Waage erkennt selbstständig, welchem Profil die Messung zugeordnet werden muss.
Withings nennt zudem eine “besonders robuste Plattform aus Hartglas” als Funktion. Und HALLELUJA! Das stimmt wirklich. Vor einigen Tagen ist mir ein Glas aus Keramik aus Waschbeckenhöhe direkt auf die Waage geknallt. Ich habe in meinem inneren Auge schon eine zerstörte Waage gesehen und die 100 Euro innerlich abgeschrieben. Aber es ist nichts passiert, weder der Tasse noch der Waage. Nicht einmal eine Delle oder Kratzer. Das hat mich stark beeindruckt.
Wie läuft ein Messvorgang bei der Body+ ab und welche Informationen sieht man?
- Du steigst auf die Waage, die Waage startet automatisch.
- Die Waage zeigt dir mithilfe von Pfeilen an, wie du richtig stehen sollst
- Der Messvorgang beginnt und dauert nur wenige Sekunden
- Nun werden die verschiedenen Werte angezeigt. Du kannst die Waage bereits verlassen.
- Erst wird dir das Gewicht angezeigt, dann die Veränderung zur letzten Messung.
- Im Anschluss werden die weiteren Werte angezeigt
- Die Waage schickt die Werte an die App
- Du kannst die App jederzeit öffnen – auch Tage später – und die App zeigt dir alle Werte an.
Die Werte lassen sich manuell anpassen. Hier kann auch das Wetter aktiviert werden.
Der ganze Prozess ist kinderleicht und funktioniert wie gewünscht. Vor allem ist der Messvorgang sehr schnell. Was mir besonders gut gefällt ist der Prozess zur Weiterleitung an die App. Man muss, dank Wlan, nicht das Handy extra anschalten (wie bei der Medisana Waage). Man geht einfach jederzeit auf die Waage und die Werte werden gespeichert. Das war für mich auch der Hauptgrund, weshalb ich mir die Withings Body+ gekauft habe. Bei der Medisana – Übertragung per Bluetooth – war es notwendig, die App anzuschalten. Also Handy holen, App anschalten, Verbindung prüfen, Wiegen, synchronisieren, fertig. Das war mir zu doof. Habe ich nie gemacht in den 5 Jahren. Vielleicht 1-2 Mal im Jahr.
Nur eine Sache finde ich schade. Die Veränderung der Werte, wie sie mir beim Gewicht angezeigt wird, würde ich gerne auch für andere Werte sehen. Ich weiß ja nicht mal, wie viel ich gestern genau gewogen habe. Da merke ich mir doch nicht den Körperfettanteil. Dafür muss ich dann doch in die App gehen. Ich würde diese Funktion gerne auf der Waage aktivieren können.
Automatische Speicherung der Daten auf dem Smartphone
Die Daten werden automatisch auf dem Smartphone gespeichert. Nach der einmaligen Einrichtung findet dies automatisiert statt. Selbst wenn du die Withings App 2 Wochen nicht öffnest, werden die Daten abgespeichert. Das ist wirklich super umgesetzt und es lässt keine Wünsche offen.
Integration der Withings Body+ mit anderen Gesundheits- und Fitness-Apps
Withings ist laut eigener Aussage mit über 100 Apps kompatibel. Das bedeutet, dass Withings einerseits Daten anderer Apps lesen kann (zum Beispiel Sporteinheiten) und Daten an andere Apps weitergeben kann (zum Beispiel das Gewicht oder den Blutdruck). Die Withings App ist eine Art Apple Health. Du siehst dort (wenn du die Daten anderer Apps freigibst) unter anderem folgende Daten:
- Gelaufene Etagen
- Gelaufene Schritte
- Fitnessniveau
- Daily Strike für Workouts in den letzten 7 Tagen
- Erfassung der Ernährung (Kalorien)
- Blutdruck
- Herzfrequenz
- Alle Informationen der Körperwaage
Ich finde die Funktion “Fitnessniveau” ganz interessant. Ich habe mich mit der Berechnung bisher nicht auseinandergesetzt. Withings stellt deinen Score in Vergleich zu deiner Altersgruppe und so bekommst du einen Eindruck, wie fit du für dein Alter bist.
Am Ende habe ich bereits alle Daten in Apple Health und so schaue ich in der Regel dort rein. Zudem gibt mir mein Whoop 4.0 Armband noch viele weitere Informationen. Ich schaue also nicht täglich in die App.
Nutzung der Withings Body+ mit mehreren Personen
Ich selbst nutze die Waage alleine. Steht aber mal eine andere Person auf der Waage wird mir dies in der App angezeigt als “nicht zugeordneter Wert”. Erstellt sich jede Person im Haushalt ein Profil, kann die Messung automatisch zugeordnet werden. Das ist wirklich einfach und super gelöst.
Die Waage als Schmutzfänger im Badezimmer
Ich habe es vorher schon geahnt, diese Waage ist ein Schmutzfänger. Wenn man sie putzt, ist sie spätestens am nächsten Tag wieder schmutzig. Mein Badezimmer ist recht klein, somit steht die Waage direkt neben dem Waschbecken. Sobald ein Wasserfleck auf der Waage landet, sieht man dies auf der glasigen Oberfläche. Auch Staub setzt sich gerne darauf ab. Bevor Besuch kommt also immer über die Waage wischen.
Die Waage ist wirklich ganz hübsch, aber nur, wenn sie frisch geputzt ist.
Vergleich mit der Withings Body, Body Comp und Body Scan
Ich selbst habe bisher nur die Body+ getestet. Anhand der Withings Website möchte ich dir kurz einen Überblick über die Unterschiede der Waagen geben. Ich ziehe immer den Vergleich zur Body+.
Body
Preis: 60 Euro. Misst lediglich das Körpergewicht. Sonst identisch zur Body+
Body Comp
Preis: 210 Euro. Kann zusätzlich viszerales Fett (Bauchfett) sowie extrazelluläres und intrazelluläres Wasser messen.
Misst neben der Körperzusammensetzung auch die Herz-Kreislauf-Gesundheit: Herzfrequenz im Stehen, Pulswellengeschwindigkeit, Gefäßalter. Die Pulswellengeschwindigkeit ist ein Indikator dafür, wie Gesund dein Herz ist. Es ist also besonders für Personen interessant, die Probleme mit dem Herzen haben oder die Herzgesundheit vorsorglich im Blick behalten möchten.
Auch die Nerventätigkeit wird in Form eines Nerve Health Score gemessen. Wenn du mehr dazu erfahren möchtest, schau einfach mal auf der Withings-Seite vorbei: https://support.withings.com/hc/de/articles/11888852418065-Body-Comp-Erfahren-Sie-mehr-über-den-Nervengesundheitswert-NHS-. Wie genau diese Messung ist, kann ich auch leider nicht beantworten.
Withings bietet für den doppelten Preis einige zusätzliche Funktionen und erweitert die Körperanteilmessung um die Messung der Herz-Kreislaufgesundheit und der Nervengesundheit.
Body Scan
Preis: 400 Euro. Die Body Scan misst nicht nur über die Füße, sondern hat auch einen Griff, der bei der Messung mit den Händen gehalten werden muss. Dies ermöglicht nicht nur eine genauere Messung, sondern auch weitere Messungen. Neben dem Funktionsumfang der Body Comp bietet die Body Scan folgende weitere Funktionen:
- Messung der Fett- und Muskelmasse in jedem Körperteil (Rumpf, Arme und Beine)
- 6-Kanal-EKG
- Erkennung von Vorhofflimmern
- Keine Batterien notwendig, da wiederaufladbar
- Hochauflösender LCD-Farbbildschirm
Für den 4-fachen Preis zur Body+ und dem doppelten Preis zur Body Comp erhält man hier noch einmal weitere Funktionen, die sich von einer klassischen Waage hin zu einem täglichen ganzheitlichen Gesundheitsscan entwickelt.
Ich finde das eigentlich ganz cool. Wer das Geld dafür übrig hat und bereit ist die 400 Euro auszugeben, der kann seine Gesundheit im Blick behalten. So eine Waage ersetzt natürlich nie den Arzt. Sie kann aber dabei unterstützen körperliche Probleme frühzeitig zu erkennen, Symptome richtig zuzuordnen, eigene Veränderungen zu dokumentieren und zu teilen und Fortschritte – vor allem bei bereits vorhandenen Problemen – zu beobachten und zu begleiten.
Praxivergleich mit der Medisana BS 444 Connect Körperanalysewaage für 30 Euro
Wie bereits weiter oben im Text erwähnt, ist der größte Unterschied die Übertragung der Daten. Während die Medisana dafür eine aktive Bluetooth-Verbindung mit dem Smartphone benötigt, reicht bei der Withings eine einmalige Einrichtung der Wlan-Verbindung. Das macht im Alltag einen riesigen Unterschied aus, weil man nicht ständig das Handy holen und die App starten muss. Zudem ist die Medisana App wirklich nicht schön und sehr Basic eingerichtet. Dafür kostet die Medisana Waage auch nur 30 Euro und die Withings je nach Shop 85 bis 100 Euro.
Beide Geräte messen die identischen Werte.
- Körpergewicht
- Körperfettanteil
- Muskelmasse
- Wasseranteil
- BMI
Beim Wechsel habe ich keinen wirklichen Unterschied gemerkt. Für diesen Artikel habe ich einmal auf beide Waagen stellt und geschaut, wie groß der Unterschied in den Messergebnissen wirklich ist.
Doch bevor wir uns die Werte anschauen, möchte ich noch auf zwei Unterschiede eingehen. Wer sich einfach auf die Medisana stellt, dem wir nur das Gewicht angezeigt. Wer mehr Infos möchte, muss zunächst manuell das Profil auswählen. Eine automatische Profilerkennung nicht nicht notwendig. Dies muss man entweder durch Bücken erledigen oder mit dem großen Zeh steuern.
Zudem misst die Medisana das Gewicht, auch wenn man nicht korrekt auf der Waage steht. Die Withings speichert das Ergebnis erst, wenn man richtig steht.
Withings Body+ | Medisana BS 444 Connect | |
Gewicht | 75.6 Kg | 77,2 |
Fett | 12,1% | 14,0% |
Muskelmasse | 63,2 Kg | 63,8 Kg |
Wasser | 58,9% | 45,9% |
Knochenmasse | 3,3 Kg | 3,7 Kg |
Die Testmessung (siehe Video) führte tatsächlich zu unterschiedlichen Ergebnissen. Nun sei hier dazu erwähnt, dass ich dafür mehr als eine Unterhose an hatte. Es kann natürlich sein, dass dies zu Messproblemen geführt hat.Außerdem war ich leicht gebeugt bei der Messung. Die Bedingungen waren also nicht ideal, aber identisch. Leider kommt es zu fast 2Kg Differenz beim Gewicht. Insbesondere den unterschiedlichen Wasseranteil von über 10% finde ich interessant.
Ich bleibe aber zu Teilen bei meiner vorherigen Aussage, dass ich im Praxistest vor ein paar Monaten keine großen Unterschiede festgestellt habe. Ich vertraue am Ende aber der Withings etwas mehr.
Fazit zu digitalen Körperwaagen und zur Withings Bodyscan im Vergleich zur günstigen Alternative von Medisana
Digitale, smarte Körperwaagen sind eine gute Möglichkeit, um das Gewicht und weitere Körperwerte einfach zu dokumentieren. Dies ist bereits für wenig Geld möglich. Ich habe die Medisana für 30 Euro 5 Jahre im Einsatz gehabt. Wer etwas mehr Luxus möchte, der kann für unter 100 Euro eine super Waage von Withings kaufen, wobei die Synchronisation mit dem Smartphone perfekt funktioniert. Ich kann die Bodyscan+ sehr empfehlen.
Wer noch mehr Infos möchte, der muss dann auch ordentlich in die Tasche greifen. Für 200 bzw. 400 Euro verkauft Withings seine Premium-Modelle, die eine rundum Untersuchung beim Arzt abbilden könnten. Abraten würde ich von der Body (ohne Plus), also dem Basismodell. Diese kann lediglich das Körpergewicht messen. Dann kann man auch wieder zur Medisana für 30 Euro greifen oder direkt 20 Euro mehr zahlen und von den zusätzlichen Funktionen der Body+ profitieren.
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