Seitdem mir bewusst ist, wie wichtig Sonnencreme ist, versuche ich sie regelmäßig aufzutragen. Doch zeitgleich sorgte das Thema Sonnencreme bei mir für viel Verunsicherung. Aus diesem Grund habe ich tiefergehend zum Thema Sonnencreme recherchiert. Ich hoffe, dass dir dieser Artikel hilft, mehr Klarheit zu gewinnen.

Ist die Sonne gesund oder sollte ich diese lieber vermeiden?

Der Spruch „Die Dosis macht das Gift“, trifft auch auf die Sonne zu. Wer sich wie ein „Kellerkind“ verhält und die Sonne durchgängig meidet, der wird wahrscheinlich Nebenwirkungen spüren. Vor allem Mangel an Vitamin D3 ist eine typische Folge, wenn der Körper zu wenig Sonne sieht. Zudem kann fehlendes Sonnenlicht den Schlafrhythmus (zirkadianen Rhythmus) beeinflussen. Auch auf die Stimmung kann sich fehlendes Sonnenlicht negativ auswirken.

Zugleich kann zu viel Sonne dem Körper schaden. Vor allem Hautkrebs ist eine potenzielle Gefahr, die durch zu viel Sonne wahrscheinlicher wird. Zudem wird der Hautalterungsprozess beschleunigt. Das sieht man häufig bei Menschen, die sehr oft in das Solarium gehen.
Die Wissenschaft empfiehlt aktuell, sich täglich 15 bis 30 Minuten in der Sonne aufzuhalten. Dies ist nur ein grober Richtwert. Menschen mit einer dunkleren Haut müssen länger in der Sonne bleiben, um dieselbe Menge an Vitamin D3 zu produzieren. Auch ist die Sonneneinstrahlung je nach geografischer Lage unterschiedlich. Während die Angelenos im sonnigen Kalifornien fast das gesamte Jahr über einen klaren Himmel mit viel Sonne genießen können, müssen wir in Deutschland mit deutlich mehr tristen Tagen rechnen, an denen kaum ein Sonnenstrahl unser Gesicht erreicht.
Es ist wirklich wichtig, zu verstehen, dass UV-Schäden sich aufsummieren. Jede übermäßige Sonnenexposition hinterlässt Spuren, auch wenn kein sichtbarer Sonnenbrand entsteht. Es ist wie ein Punktesystem – jeder Sonnenbrand, jeder Tag mit zu viel Sonne addiert Punkte. Und ab einer bestimmten Summe steigt das Risiko für Hautschäden und Krebs deutlich an.

Das Bild eines LKW Fahrers, der einseitig von der Sonne bestrahlt wurde

Quelle: New England Journal of Medicine – Das Bild eines LKW Fahrers, der jahrelang die nur durch die Fahrerseite Sonne auf seine linke Gesichtshälfte bekommen hat.

Ist Sonnencreme generell sinnvoll?

Den Körper mit einer Creme zu bedecken, die mehr oder weniger viele chemische Stoffe enthält ist in der Regel keine gute Idee. Wir werden in diesem Text noch genauer darauf eingehen, dass die Wissenschaft noch nicht genau weiß, ob Sonnencreme für unseren Körper schädlich ist.
Allerdings ist es auch gefährlich, unseren Körper stundenlang der prallen Sonne auszusetzen. Deshalb ist meist die Empfehlung: Sonnencreme ist weniger gefährlich als übermäßige Sonneneinstrahlung. Deshalb ist Sonnencreme generell eine sinnvolle Möglichkeit, um seinen Körper zu schützen.

Wann sollte ich in die Sonne gehen?

Wir wissen jetzt, dass wir uns täglich einige Minuten in der Sonne aufhalten sollten. Auch wissen wir, dass die Wissenschaft noch nicht wirklich weiß, wie gesund oder ungesund Sonnencreme für unseren Körper ist. Deshalb ist es empfehlenswert zu einer Zeit in die Sonne zu gehen, zu der die UV-Strahlung noch gering ist. Empfohlen wird ein UV-Index von 0-3. Um diesen Wert nicht zu überschreiten, solltest du die Sonne zwischen 11 Uhr und 16 Uhr vermeiden. Du kannst dir den UV-Wert übrigens auf deinem iPhone Sperrbildschirm anzeigen lassen. Der tägliche Blick auf den UV-Wert zeigt mir, dass zumindest im Jahr 2024 der Wert in Deutschland meist auch während des Tages unter 4 liegt (Stand: Juni). Lediglich an sonnigen Tagen, sehe ich Werte über 4.

Muss ich Sonnencreme im Winter tragen?

Vor einiger Zeit habe ich die Empfehlung erhalten, auch im Winter Sonnencreme zu tragen. Das habe ich auch oft gemacht. Basierend auf meiner aktuellen Recherche würde ich auf die Daumenregel „Sonnencreme ab einem UV-Index von 4“ setzen. Im deutschen Winter sind die Tage oft trist und grau, sodass der UV-Index bei 0-1 liegt. An solchen Tagen scheint eine Sonnencreme nicht notwendig zu sein. An sonnigen Wintertagen kann der UV-Index allerdings hoch sein, sodass Sonnencreme im Winter sinnvoll sein kann. Vor allem im Ski-Urlaub kann es schnell zum Sonnenbrand kommen. Der Schnee reflektiert das Sonnenlicht und kann die Einstrahlung auf den Körper verstärken.

 

Die UV-Index Skala und Hauttypen

Skala

UV-Index

Niedrig

< 2

Moderat

3 -5

Hoch

6 -7

Sehr hoch

8 – 10

Extrem

+11

Die verschiedenen Hauttypen

Helle Hauttypen (1-3) sollten Sonnencreme ab einem UV-Index von 3 verwenden. Dunkleren Hauttypen (ab 4) können eventuell auch erst ab höheren Werten eine Sonnencreme verwenden.

Helle Hauttypen (1-3) sollten Sonnencreme ab einem UV-Index von 3 verwenden. Dunkleren Hauttypen (ab 4) können eventuell auch erst ab höheren Werten eine Sonnencreme verwenden.

Welche Arten von Sonnencreme gibt es?

Wir können Sonnencremes in zwei Typen unterscheiden 1) Chemisch 2) Mineralisch. Chemische Cremes wandeln durch Absorption der Strahlung kurzwellige, energiereiche UV-Strahlung in langwellige, energiearme Strahlung um. Dabei wird die Strahlung in Wärme umgewandelt. Die mineralischen Filter wirken durch mineralische Pigmente, wie Schutzschild, welches die UV-Strahlung durch Streuung und Reflexion abschwächt.

Chemische Sonnencreme

Die chemische Variante nutzen wahrscheinlich fast alle von uns. Diese Variante ist in der Regel günstiger und angenehmer zu tragen. Sie zieht schnell ein, weißelt nicht und bietet einen guten Schutz. Allerdings reagieren einige Menschen empfindlich auf die chemischen Inhaltsstoffe. Das größte Problem bei chemischer Sonnencreme sind die Bedenken gegenüber den Inhaltsstoffen sowie das starke Einziehen in die Haut. Je stärker die einzelnen Inhaltsstoffe in die Haut einziehen, desto größer ist Gefahr, dass ein potenziell gefährlicher Inhaltsstoff negative Folgen für uns hat. Die Stoffe in chemischer Sonnencreme ziehen 3- bis 200-mal stärker in den Körper ein, als die FDA empfiehlt (U.S. Food and Drug Administration). Wenn es um kritische Inhaltsstoffe geht, wird allem Oxybenzon wird in Verbindung mit Hormonveränderungen gebracht. Ich selbst habe bisher die etwas teurere V.SUN benutzt, die auf viele kritische Inhaltsstoffe verzichtet, allerdings scheinen immer noch viele Inhaltsstoffe dieser Marke unter Beobachtung zu stehen.

Was hier besonders wichtig ist: Es gibt aktuell keine Beweise dafür, dass die Inhaltsstoffe schädlich für den Körper sind. Es sind lediglich Vermutungen oder erste Hinweise. So wurde Oxybenzon Ratten in hohen Mengen zugeführt, was zu hormonellen Nebenwirkungen geführt hat. Dies ist allerdings nicht automatisch auf Menschen anzuwenden. Deshalb lautet hier die Devise: Es könnte potentiell schädlich sein, deshalb ist es besser, darauf zu verzichten.

Mineralische Sonnencreme

Die mineralische Variante wird deutlich seltener verkauft. Sie ist deutlich teurer und hinterlässt einen weißen Film auf der Haut. Das ist besonders störend, wenn man die Sonnencreme im Gesicht tragen möchte und dann Make-Up verwenden will. Allerdings gilt die mineralische Variante als sicherer und ist bei empfindlicher Haut verträglicher.

Zinkoxid und Titandioxid sind die mineralischen Stoffe, die lange Zeit am häufigsten verwendet wurden. Allerdings wurde Titandioxid im August 2022 in Lebensmitteln verboten. Es soll womöglich das Erbgut schädigen können. Aus diesem Grund verschwindet Titandioxid bei immer mehr Anbietern aus der Inhaltsstoffliste. Vor allem Ökotests bewerten Titandioxid mittlerweile als eher negativ, auch wenn es prinzipiell gut vor UVB-Strahlen schützt.

Welche Sonnencreme soll ich nutzen?

Anscheinend ist die Wahl einer mineralischen Sonnencreme aus gesundheitlicher Sicht aktuell die bessere Wahl. Wir sollten aber nicht vergessen, dass die Wissenschaft ihren Standpunkt durch neue Erkenntnisse jederzeit ändern kann.

Du solltest zudem auf Nanonpartikel verzichten. Diese findet man auch in mineralischer Sonnencreme. So enthält zum Beispiel die mineralische Sonnencreme von Lavera Stoffe, die mit (nano) gekennzeichnet sind. Welche Auswirkungen Nanopartikel auf unseren Körper haben, wissen wir noch nicht. Wir sehen aber bereits, dass kleine Partikel wie Mikroplastik sich auf der ganzen Welt verteilen und mittlerweile schon in wildem Fisch in hohen Mengen gefunden wird. Wir sollten darauf wohl besser verzichten.

Zum Video: Sonnencreme: Das solltest du wissen, bevor du in die Sonne gehst

Die Kosten von Sonnencreme

Ich möchte in diesem Artikel einen Punkt ansprechen, der meiner Meinung nach in anderen Artikeln komplett untergeht. Sonnencreme ist teuer. Eine Standard-Sonnencreme von Garnier mit Lichtschutzfaktor 30 kostet 7 Euro für 200 ml. Wer seinen ganzen Körper schützen möchte – zum Beispiel im Schwimmbad – der sollte mit 30 ml Sonnencreme für den gesamten Körper rechnen. Dieser Schutz sollte alle 2 Stunden erneuert werden. Bei 7 Euro für 200 ml kostet das Eincremen 1 Euro pro Körper. Gehen wir davon aus, dass eine Familie mit 2 Kindern für 6 Stunden im Schwimmbad ist, wären das bereits 12 Euro.

Jetzt möchten wir etwas Gutes für unseren Körper und unsere Umwelt tun und nutzen Lavera Sonnencreme mineralisch. 100 ml für 15 Euro. Ein ganzer Körper kostet somit 5 Euro. Ein Tag im Schwimmbad führt zu Sonnencreme-Kosten von 60 Euro. Peter Attia und Bryan Johnson empfehlen EltaMD, 1 Gramm kostet 1 Euro. Bleibt uns nur noch das Motto: „Get rich or die tryin“?

Bisher habe ich chemische Sonnencreme verwendet. Sobald diese leer ist, werde ich auf mineralische umsteigen. Ich werde mich zuerst an der boep Sonnencreme Sensitiv LSF30 probieren. Diese kostet 19 Euro pro 100 ml. Aber ich werde diese Creme nicht für meinen ganzen Körper verwenden. Das ist viel zu teuer. Ich werde, so wie ich es bisher mit meiner V.SUN mache, die gute Sonnencreme, die ich sehr oft benutzen muss, für das Gesicht und die Arme nutzen. Sollte ich ab und zu meinen ganzen Körper eincremen, weil ich an den Strand gehe oder kurze Hosen trage, werde ich dafür weiter auf die günstige Variante setzen.

Wie kann man sich noch vor der Sonne schützen?

Der beste Sonnenschutz ist Kleidung. Deshalb sind lange Hosen, lange Shirts und Mützen der beste Schutz gegen die Sonne. Ich trage vor allem beim Laufen – auch im Winter – eine Mütze, um meinen Kopf zu schützen.

 7 Tipps von Bryan Johnson

In einem kurzen Tweet gibt Bryan Johnson 7 Tipps, wie man richtig mit der Sonne umgeht.

  1. Faustregel: Sonne tanken, wenn der UV-Index unter 3 liegt; frühmorgens und am späten Nachmittag.
  2. Verbrenne dich nicht.
  3. Wenn der UV-Index >4 ist, trage einen Hut oder benutze einen UV-Schirm.
  4. Verwende ein Sonnenschutzmittel, das vor UVA- und UVB-Strahlen schützt.
  5. Verwende nach Möglichkeit ein mineralisches Sonnenschutzmittel.
  6. Eine Verbrennung ist potenziell gefährlicher als ein chemischer Sonnenschutz. Versuche, beides zu vermeiden.
  7. Wenn du Sonnenschutzmittel nicht magst, beachte die Punkte 1, 2 und 3.